Das Ziel der Europäischen Architekturtreffen ist es, durch kulturelle Veranstaltungen und Vorträge dem breiten Publikum der Grenzregion zeitgenössische europäische Architektur nahe zu bringen. Jedes Jahr werden für die Vorträge Architekten eines Gastlandes eingeladen. Dieses Jahr wurde Deutschland als Gastland gewählt, um auf diese Weise den Austausch zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich Architektur zu intensivieren.
München, 12. April 2018. Das Dörnbergforum bildet auf der einen Seite das identitätsstiftende Entrée zu einem neuen Stadtviertel, das zukünftig rund 1.100 Wohnungen sowie Gewerbeflächen auf einer Gesamtfläche von 250.000 qm umfassen wird. Auf der anderen Seite steht es in direktem Kontext zum denkmalpflegerisch sensiblen Kontext der Regensburger Altstadt. Der Entwurf für das Projekt stammt von Allmann Sattler Wappner Architekten aus München. Das Architekturbüro reagiert mit einer schlüssigen Positionierung und Programmierung auf den komplexen Raum.
Als Reaktion auf den städtebaulichen Kontext sind zwei einfache, polygonale Baukörper platziert. Ihre versetzte Anordnung stellt ein Spannungsverhältnis her, durch das sich Passagen und Wege in das neue Stadtviertel hinein öffnen. Lage und Anordnung führen zu Dialog und Interaktion der Gebäude miteinander: Es ergeben sich Freiflächen und Plätze, die räumliche und soziale Mehrwerte im Quartier schaffen. Dies entspricht der Rolle des Dörnbergforums als zentraler Bezugspunkt und lebendiges Zentrum im neuen Stadtviertel.
Die Baukörper selbst werden als elegante, den Raum stabilisierende Stadtbausteine gestaltet. Sie schaffen eine Mietfläche von rund 20.000 qm für Gewerbe, Gastronomie, Hotel und Büros. Die Fassade gehört mit ihrer Struktur aus unterschiedlichen Elementen zu den Spezifika im architektonischen Konzept: Gefaltete, offene und geschlossene Elemente erzeugen eine ambivalente Erscheinung der beiden Gebäude: Je nach Blickrichtung wirken sie dadurch eher transparent oder massiv. Durch diese plastische Konstruktions- und Fassadengestaltung wirkt das Dörnbergforum als selbstbewusster Stadtbaustein im neuen Stadtquartier, der sich gegenüber den historischen Bauten der Altstadt klar positioniert. Für Anwohner und Besucher wirken die hellen Materialien sowie der hohe Glasanteil der Fassade modern, offen und einladend. Das äußere Farbgestaltungskonzept setzt sich im Inneren fort: Helle Farben und ausgewählte Materialien bestimmen das Design im Innenausbau. In Kombination mit einer raumhohen Verglasung vermitteln die Räume eine großzügige und lichte Atmosphäre. Jede Ebene lässt sich individuell gestalten und in unterschiedlich große Einheiten unterteilen, so dass maximale Variabilität in der Nutzung möglich ist.
Baubeginn für das Dornbergforum war im Jahr 2016; die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant. Das Richtfest findet am 12. April 2018 von 14 bis 18 Uhr in Friedrich-Niedermeyer-/Joseph-Dalhem-Straße statt. Die verantwortlichen Architekten sind anwesend.
München, 23.03.2018. Mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist das circa 122.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassende Projekt „StadtQuartier Riem Arcaden“ nun vollendet. Der letzte, noch fehlende Baustein des Komplexes „Neue-Mitte-Riem“vervollständigt das Stadtquartier um den Willy-Brandt-Platz: Die Fassadengestaltung dieses baulichen Schlusssteins verfolgt das Ziel des ursprünglichen Gesamtkonzepts, das äußere Erscheinungsbild aller Gebäude in einen wohl proportionierten, konzeptionell aufeinander abgestimmten Rhythmus zu setzen – unabhängig von der jeweils geplanten Nutzung aus Einzelhandel, Büro, Gastronomie und Hotelbetrieb und den dadurch erforderlichen unterschiedlichen Raum- und Deckenhöhen. Das architektonische Konzept von Allmann Sattler Wappner Architekten gestaltet daher eine einem Vorhang gleichende Fassade aus unterschiedlich gefalteten und gelochten Metallpaneelen, die dem Hybridgebäude die gebotene Homogenität verleiht und den angestrebten gestalterischen Kontext zum baulichen Bestand auf der Ostseite des Willy-Brandt-Platzes herstellt. Offenheit, Leichtigkeit und Ambivalenz in der Wahrnehmung der Nutzungen prägen seine Erscheinung.
Durch seine Materialität und Struktur tritt das Gebäude in Dialog mit den angrenzenden und gegenüberliegenden vorderen Gebäuden entlang der Willy-Brandt-Allee, die ebenfalls von Allmann Sattler Wappner geplant und ausgeführt worden sind: Diese beherbergen das Dorint-Novotel und ein Multi-Tenant-Bürogebäude. Gemeinsam säumen die bestehenden Gebäude und der neue Baustein den zentralen Willy-Brandt-Platz und bilden das visuell prägende strukturelle Entrée zum großmaßstäblichen Einkaufszentrum der „Riem-Arcaden“. Prof. Ludwig Wappner sagt über die unterschiedlichen Projekte, die er gemeinsam mit seinen Projektteams seit über 15 Jahren in einzelnen Bauabschnitten begleitet hat: „Unser erklärtes Ziel schon im Wettbewerb im Jahr 2000 war es, das große bauliche Potenzial der unterschiedlichen Bausteine zu nutzen, um eine eigenständige und identitätsstiftende städtebauliche Qualität für die neue Mitte von Riem zu schaffen und somit dieses wichtige neue Quartierszentrum mit entsprechender baulicher Qualität zu verorten und zu vitalisieren.“
Portikus als raumbildende Maßnahme in den Riem Arcaden
Ein über die Attika der vorderen Bauwerke überkragendes hellweißes Flugdach, getragen von acht symmetrischen Stützenpaaren, bildet als sogenannter „Portikus“ den notwendigen räumlichen Abschluss am Übergang vom Willy-Brandt-Platz zur Willy-Brandt-Allee und prägt somit bauplastisch und weithin sichtbar die gesamte Quartiersbebauung der „Riem Arcaden“. Der Portikus stellt gleichzeitig auch eine schon im Wettbewerb gesuchte bauplastische Verknüpfung zwischen den beiden nördlichen bereits realisierten Baufeldern am Willy-Brandt-Platz dar. Zudem wertet er durch die räumliche Fassung den großformatigen und weitläufigen Willy-Brandt-Platz auf.
Nutzung des Erweiterungsbaus für Einzelhandel und Hotel
Das viergeschossige Gebäude orientiert sich in den oberen beiden Etagen um drei begrünte Innenhöfe. Es besteht aus zwei Ebenen für Einzelhandel, über denen sich zwei weitere Ebenen für das Hotel anschließen. Über eine wettergeschützte transparente Brücke sind die neuen Einzelhandelsflächen mit den Riem Arcaden räumlich verbunden.
Das Hotel wird über einen großzügigen Lobby Bereich über einen Eingang am Willy-Brand-Platz erschlossen, der über eine Aufzugsanlage direkt mit den oberen Etagen verbunden ist. Dort erwartet die Hotelgäste ein weitläufig gestaltetes Gebäude mit 311 Hotelzimmern und großzügiger Terrasse, die um die Innenhöfe in einer zweibündigen Anlage angeordnet sind.
Die Eigentümerin Union Investment, der Centermanager Riem Arcaden, Uniball Rodamco und das Architekturbüro Allmann Sattler Wappner informieren über das Projekt. Die Eröffnungsfeier beginnt um 10:00 Uh. Die Talkrunde findet 10:45 Uhr im Pressebereich statt.
Die Wohnhochhäuser "Friends" am Hirschgarten in München wurden in der Kategorie Wohngeschossbau beim AIT-Award mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Die Arbeiten der Preisträger sind ab dem 16. April im Rahmen der Ausstellung "AIT-Award | Best of Interior and Architecture" im AIT-Architektursalon zu sehen.
Die Niederlassung und Akademie der Adolf Würth GmbH in Künzelsau wurde in der Kategorie Industrie beim AIT-Award mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Die Arbeiten der Preisträger sind ab dem 16. April im Rahmen der Ausstellung "AIT-Award|Best of Interior and Architecture" im AIT-Architektursalon zu sehen.
In der Podiumsdiskussion werden vorhandene und neue Ideen gesammelt, geordnet und gewichtet. Neben Amandus Samsøe Sattler werden vier Top-Kreative mit ganz unterschiedlichen Tätigkeits- und Erfahrungsfeldern erste Ansätze für eine neue Agenda für die Stadt von morgen entwickeln - unter der Gesprächsleitung vom Präsidenten des Deutschen Designtages, Boris Kochan, und dem Journalisten und Theoretiker Ulrich Müller.
Insgesamt 10 parallel stattfindende Seminare nehmen die Bandbreite der Themenkomplexe auf und zeigen in vertiefenden Fachvorträgen zukunftsfähige Strategien. Die Themen der fünf Seminare zu POTENZIAL NACHHALTIGKEIT reichen von Baukultur über Energiewende bis hin zu Kreislaufstrategien. Amandus Samsøe Sattler wird als Referent seine Gedanken zum Themenkomplex "Potenzial Nachhaltigkeit" vorstellen.
"München wächst und verändert sich, doch die Identität der Stadt muss bewahrt werden. Wie kann das gelingen? Und welche Rolle spielt dabei der Denkmalschutz? Über Fragen wie diese sprechen der Münchner Professor Markus Allmann von Allmann Sattler Wappner Architekten, Thomas Braun, General Manager bei Siemens Real Estate, Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetzes Bayern, Mechthild Keßler, Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Sebastian Kriesel, Vorsitzender des Bezirksausschusses Aubing - Lochhausen – Langwied, Heimatpfleger Bernhard Landbrecht, Cornelius Mager, Leiter der Lokalbaukommission im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, und Professor Mathias Pfeil, Generalkonservator vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Unter anderem werden die Münchner Dorfkernensembles beleuchtet, andere Themen sind die Münchner Altstadt und die Europäische Stadt. Auch das Publikum ist gefragt. Es moderiert Nicolette Baumeister vom Büro Baumeister."
Wohnhochhäuser am Hirschgarten
Wohnhochhäuser am Hirschgarten
Das ehemalige Paketzustellamt des Architekten Robert Vorhoelzer an der Arnulfstrasse in München wird zu einem Büro- und Hotelkomplex umgebaut. Die verschiedenen Teile des denkmalgeschützten Ensembles aus den zwanziger Jahren wurden vielfach umgenutzt und dienten bereits als Kreativbüros, Kantine, Film- und Eventlocation, mit der Rotunde als dem international bekannten "Postpalast". Im Dezember 2017 wurde die Baugenehmigung für ein Hotel der Luxuskategorie mit ca. 270 Zimmern, ein Bürogebäude und ein vollautomatisiertes Parksystem erteilt. Baubeginn wird voraussichtlich März 2018 sein.
In seinem Vortrag "Warum nicht?" wird Prof. Markus Allmann über ökonomische, soziale, ästhetische und stadträumliche Aspekte des Wohnhochhauses referieren. Die zunehmende Dichte lässt sich ohne Wohnhochhäuser kaum bewältigen. Ohne eine koordinierte Hochhausplanung der Stadt, kann das vereinzelte Hochhaus nur bedingt einen Beitrag leisten. Die Wertschöpfung beim Hochhaus ist nach oben hin offen und macht den Bautyp für Investoren attraktiv. Im sozialen Wohnungsbau ist jede Höhenzunahme kostentreibend und nicht selten treten soziostrukturelle Defizite zu Tage.
Es bleibt daher zu beantworten: Wie wird das Wohnhochhaus zum Erfolg für die Stadt?
Der Entwurf für das Deutsche Tapetenmuseum in Kassel wurde von der Jury mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Das Gebäude spiegelt sowohl die Geschichtlichkeit des Ortes als auch das zukünftige Programm und integriert Vergangenheit und Gegenwart in eine transformative und ganzheitliche Architektur. Analog zur Widmung des Museums - der Tapete als zweidimensionale Wandbekleidung - wird die Oberfläche des Baukörpers von einer plastischen Dreidimensionalität in den Stirnseiten in eine bildhafte, tapetenartige Zweidimensionalität in den Längsseiten überführt. Die Fassade zum Brüder Grimm Platz verweist in Form eines illusionistischen Trompe l’œil bildhaft auf die Historie des Standortes und komplettiert als ambivalente Erscheinung den Stadtraum.
Der Komplexität der Fassadengestaltung wird ein möglichst flexibel konfigurierbarer Innenraum gegenübergestellt, der dem Kurator jegliche Freiheiten der Inszenierung ermöglicht. Das Torhaus und die denkmalgeschützten Bauteile werden dabei in den organisatorischen Ablauf integriert. Die großzügigen Ausstellungebenen bieten maximale Flexibilität und Raum für diverse modulare Ausstellungskonzepte. Durch die räumlichen Kombinationen können unterschiedliche Atmosphären erzeugt und museographisch inszeniert werden. Die Rekonstruktion der Brüder-Grimm-Wohnung im obersten Stockwerk der Torwache knüpft direkt an die Ausstellung des Tapetenmuseums an. Das Hofgebäude wird im Bestand gehalten und behutsam renoviert.
Wohnhochhäuser am Hirschgarten
Karlsruhe/München, 23. November 2017: Grossmaßstäbliche Untergrundräume öffnen sich dem Besucher beim Hinabsteigen in die sieben Haltestellen der neuen U-Bahn in Karlsruhe. Unter dem zentralen Marktplatz liegt ein gewaltiges Raumvolumen mit mächtigen Dimensionen. „Die KASIG realisiert gemeinsam mit uns ein wirklich großstädtisches Untergrundprojekt in Karlsruhe“, erklärt Professor Ludwig Wappner vom Architekturbüro Allmann Sattler Wappner Architekten, München, und verweist damit auf die für Karlsruhe ungewöhnlichen räumlichen Dimensionen des einzigartigen Ingenieurbauwerks. Insgesamt werden künftig sieben Innenstadthaltestellen des Stadtbahn- und Trambahnnetzes in den Untergrund verlegt. Damit realisiert Karlsruhe in der Innenstadt eines der größten Projekte für den öffentlichen Personennahverkehr der letzten Jahre in Deutschland. Mit Beginn des Jahres 2018 fällt der Startschuss für den gestalterischen und funktionalen Ausbau der sieben Haltestellen. Der Rohbau mit den notwendigen Tunnelabschnitten und Bahntrassen ist bereits weitestgehend fertig gestellt.
Die Ingenieurskonstruktionen der Rohbauten prägen in ihrer Ausdehnung, Erscheinung und Funktionalität alle neuen Haltestellen, die unsichtbaren Verbindungsröhren und die notwendigen Rampenbauwerke der Abfahrten. Durch ihre der jeweiligen stadträumlichen Situation geschuldeten unterschiedlichsten Raumdimensionen, entstehen sieben Haltepunkte mit eigenständigem Charakter und hohem Wiedererkennungswert. Dennoch wirken alle sieben Stationen im konzeptionellen Zusammenspiel nicht als singuläre Haltepunkte, sondern als „die Kombilösung für Karlsruhe“, die wie eine zusammenhängende unterirdische Perlenkette durch die Innenstadt führt. Dafür sorgt das architektonische Gestaltungskonzept von Allmann Sattler Wappner Architekten und Ingo Maurer Lichtdesign, das auf räumlich einfachen, aber im Detail sehr präzisen, einprägsamen und gestalterischen Prinzipien für alle Stationen beruht. Das unverwechselbare „Karlsruher Design“ dient auch dazu, für die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger öffentliche Räume und Aufenthaltsbereiche in der stark frequentierten Innenstadt zu schaffen, die beim Warten und Nutzen der Trambahnen, zurückhaltende helle Räume der Kontemplation und kurzzeitigen Ruhe ermöglichen.
Die neuen Haltstellen beziehen ihre räumliche Kraft und Poesie aus einer reduziert prägnanten Gestaltung, die im erfahrbaren Kontrast zur optischen und akustischen Reizdichte der darüber liegenden Stadträume und Fußgängerzonen stehen sollen. Bauplastisch und materiell umgesetzt wird dies durch weitestgehend helle Materialien im Ausbau und einer reduzierten und geordneten Anbringung von Informationstafeln und Werbeflächen. Spezielle Akustikdecken sorgen für ein angenehmes Raumerlebnis auch in stark frequentierten Nutzungszeiten. Mit diesen Festlegungen kehrt das architektonische Konzept von der Oberfläche nach unten hin zu den Haltestellen, die üblichen räumlichen Erwartungen an Untergrundräume um. Bei Nutzung der neuen Stationen steigt man nicht in dunklere und von Werbung dominierte Räume hinab , sondern im Gegenteil, man betritt lichte und helle Räume mit angenehmer Akustik und wenig kommerzieller Überfrachtung.
Lichtinstallation des Designers Ingo Maurer
Eine besondere Rolle spielt das Lichtkonzept in den neuen Haltestellen. Licht und Architektur ergänzen sich und entwickeln als „Kunst am Bau“ eine ganzheitliche und kohärente Ästhetik für den Stadtbahntunnel Karlsruhe. Der bekannte Lichtdesigner Ingo Maurer hat für die formal stark reduzierten Räume eine eindringliche visuelle Gestaltung entwickelt. Das Thema Oberleitungen und das vermeintliche Gewirr aus Drähten und Kabeln, das sich über die Bahntrassen zieht, ist der Ausgangspunkt des Konzepts: In jedem der sieben Bahnhöfe sind Drahtseile quer über die Bahnsteige gespannt. Auf den Drahtseilen liegen viele zylindrische Leuchtstäbe, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Bahnsteige und des Deckenraums sorgen. Ihre Ausrichtung ist klar in Fahrtrichtung; in der Höhe verspringen sie jedoch scheinbar zufällig. Ein besonderes Detail bilden die von den Drahtseilen abgehängten Leuchter deren farbige Lichtquellen die wartenden Fahrgäste am Bahnsteig in bunte Schatten rahmt. Es entstehen unerwartete Interaktionen zwischen den Wartenden und dem Licht durch die Farbwechsel der Schatten am Boden.http://www.ingo-maurer.com/de/
Die sichtbare Verspannung von Drahtseilen und Stromkabeln erinnert in ihrer Ästhetik an die Elektrifizierung der Eisenbahn und den implizierten Fortschrittsglauben. Ingo Maurer bezeichnet die Kabellage der Karlsruher Stadtbahn als eine Art „Industrial Romance“, in der Technik durch ihre Sichtbarkeit beeindruckt und nachvollziehbar wird. Elektrizität wird spürbar.
Der Weg von oben nach unten
Die öffentlichen Zugänge zu den sieben Haltestellen sind markiert und weithin sichtbar mit einem eigens für Karlsruhe designten, frei gestellten „U-Zeichen“ – als Signaletik mit Prägnanz und Wiedererkennungswert vergleichbar der Signets anderer bedeutender Untergrundbahnen in Europa. Wer die neuen Stationen betritt, wird zunächst von der Kunst des Ingenieurbauwerks empfangen: Die Rohbauten bleiben in veredelter Form mit einer gestockten – also bewusst rauen und matten – Wandoberfläche erkennbar. Vom sogenannten Transferraum mit Treppen und Zwischengeschossen bis hinab zu den Bahnsteigen wird die Konfiguration des Ingenieurbauwerks direkt und ohne allzu viele bauliche Verkleidungen abgebildet. Der eigentliche Aufenthalts- und Wartebereich auf den Bahnsteigebenen bildet in farblicher Homogenität und einheitlichen hellen Oberflächen einen kontemplativen Ruhepol für die Besucher und Bewohner der Stadt. Eine einheitliche Werksteinmaterialität von Boden und Wand, sowie der integrierten Sitzbänke sorgt ebenso wie die farbgleiche helle Akustikdecke für eine Reduktion und Fokussierung auf das Transportmittel Straßenbahn sowie die dazu notwendigen Informationen.
Mit ihrem bis heute konsequent verfolgten Konzept haben Allmann Sattler Wappner Architekten und Ingo Maurer Lichtdesign bereits im Jahr 2004 den ausgelobten Architekturwettbewerb gewonnen. Nachdem die notwendigen Rohbauten bald abgeschlossen sein werden, wird demnächst nach einem abgestimmten Rythmus mit dem Ausbau der ersten Station begonnen. Im Dezember 2020 soll die Karlsruher Untergrundbahn fertig erstellt und benutzbar sein.
Design and architecture - Modern vision
Marienplatz - Herz Jesu Kirche - Wohnhochhäuser am Hirschgarten
Das architektonische Konzept optimiert Zugang und Transfer zu den Bahnsteigen. Es schafft einen Stadtraum mit eigener Identität an der neuralgischen Schnittstelle von wichtigen Verkehrssystemen und dem stark frequentierten Mittelpunkt Münchens.
Das Bürogebäude bildet den Abschluss einer Reihe von zum See hin orientierten Bauwerken. Ausgangspunkt für das Konzept war der im Bebauungsplan für alle Gebäude festgelegte Rücksprung im obersten Geschoss. Mit mehreren kreisförmigen Einschnitten wurde dieser Rücksprung nicht nur im obersten Stockwerk ausgebildet, sondern auch in den unteren Geschossen. Zur Bildung von Terrassen und einem überdachten Eingangsbereich wurden Zylinderabschnitte aus dem Gesamtvolumen subtrahiert. Die dadurch entstandenen Auskragungen wurden diagonal zurückgespannt, sodass alle Außenterrassen stützenfrei realisiert werden konnten. Die stabile Form des Quaders scheint dadurch auf irritierende Weise aus der Balance zu geraten. So erhält das Gebäude seine expressive und einprägende Gestalt.
BauHow5 alliance together with renowned Allmann Sattler Wappner Architekten and Swiss company Vitra invite you to join our first ‘design sprint’ for students and researchers in architecture and beyond.
The sprint is a phased five-day process with key-notes, work sessions and reviews for answering critical questions through analysis, design, prototyping, and testing ideas with customers. Since 2009 more people are living in urban than in rural spaces. The construction sector consumes the largest share of raw materials and resources in the world, which are decreasing rapidly.
The circular economy is about to tackle everything and define new business models. Producing differently to consume less. Designing for disassembly or deconstruction. Re-directing waste into a circle as a resource. Is the focus on physical-bound concepts, buildings, materials, value chains and the economy enough? Why not approach circularity from where we learn to design and research? Can it be viewed as a virtual concept, related to knowledge, skills, and principles of acting and experiences, which are channeled back into university-like settings? How would a ‘Circular University’ look like in all its possible dimensions?
Der Entwurf zur Neuordnung der Kölner Domumgebung wurde mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Mit dem Planungskonzept zur Neugestaltung der Domumgebung wird die beeindruckende Präsenz des Kölner Doms im Stadtbild wieder betont und von jahrzehntelanger Überlagerung durch bauliche Strukturen befreit. Bestehendes wird durch Reduktion wieder sichtbar gemacht. Es entstehen einfach lesbare, räumliche Situationen, die die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Bereich um den Dom wieder herstellen.
Der kap gehört zu den ältesten deutschen Architekturpreisen. Er wird für vorbildliche Bauwerke (Neubau, Umbau, Ausbau), städtebauliche Anlagen, Freianlagen und Interventionen im öffentlichen Raum in Köln und Umgebung verliehen.
Der Entwurf für das Bürogebäude mit Galerie wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Der Neubau des orthogonalen, blockhaften Bürogebäudes zeichnet sich durch eine differenzierte Fassadengestaltung aus. Über ihre Materialität und den klaren, modernen Ausdruck bezieht sie sich auf das hochtechnisierte und industrielle Umfeld der Refratechnik Gruppe als Hersteller von Feuerfestmaterialien.
Die Wohnhochhäuser stellen ein urbanes Konzept für zukünftiges Zusammenleben und Wohnen vor. Als moderne Stadthaustypologie überlagern sie private und gemeinschaftliche Räume und prägen mit ihrer Fassadengestaltung das gesamte Quartier.
München/Köln 2. September 2017. Abschluss des zweiten Bauabschnitts der Kölner Domumgebung. Mit der Neugestaltung der gesamten Domumgebung wird die Präsenz des Kölner Doms im Stadtbild wieder stadträumlich betont und von jahrzehntelanger Überlagerung durch bauliche Strukturen und Sekundärarchitektur befreit. Das städtebauliche Gesamtkonzept wurde von Allmann Sattler Wappner Architekten im Jahr 2010 vorgestellt und seitdem in vier Bauabschnitten realisiert. Es folgt dem Prinzip der pointierten Reduktion zugunsten des stadträumlichen Erlebens des Kölner Doms als UNESCO-Weltkulturerbe auf allen Ebenen des Stadtbodens, weg von der autogerechten Stadt der 60-er Jahre hin zur Stadt der Fußgänger und Radfahrer. Jetzt wurde mit der gesamten östlichen Domumgebung ein wesentlicher Bauabschnitt fertiggestellt.
Prinzip der pointierten Reduktion
Der bauliche Bestand wird mit größtmöglicher Zurückhaltung und durch wenige, präzise gesetzte Interventionen und Materialien bereinigt und konturiert – mit dem Ziel, den Raum im Kontext von Dom und Nachbarbauten spannungsvoll und vielfältig nutzbar zu inszenieren. In der Konsequenz entstehen einfach lesbare, räumliche Situationen, die die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Bereich auf allen Ebenen um den Dom wieder herstellen.
Moderiertes Beteiligungsverfahren
Das architektonische Gesamtkonzept für die Domumgebung ist das Ergebnis eines moderierten Beteiligungsverfahrens, in das alle direkt von der Planung Betroffenen – Architekten, Anlieger und Vertreter der Politik und Kirche – eingebunden worden sind. In dem dreimonatigen Verfahren entstand ein Konzept neuer Qualität und größtmöglichem Konsens, das seine ganz eigene Identität und konzeptionelle Kraft entwickeln konnte. Seitdem wird das Projekt in einzelnen Bauabschnitten realisiert.
Interventionen im zweiten Bauabschnitt
Im Rahmen der Umgestaltung wurden große Teile der Domplatte abgerissen, um die tunnelartigen Überbauungen zu reduzieren und mehr freie Fläche auf dem eigentlichen Stadtboden zu gewinnen. Durch den Rückbau großer Teile der Domplatte wurde der Bau einer auf den Haupteingang des Museums Ludwig gerichteten, einladenden Freitreppe möglich. Eine geschwungene Rampentreppe stellt auf der gegenüberliegenden Seite eine direkte Verbindung zwischen Domplatte und Baptisterium her. So wird das Baptisterium, gemäß seiner historischen und kulturellen Bedeutung als ältester, frühchristlicher Tauf-Ort nördlich der Alpen, in den Domsockel integriert und im Stadtraum verankert. Die vorgelagerte platzartige Aufweitung mit dem versetzten Dionysos-Brunnen wurde zu einem öffentlich nutzbaren Raum mit neuen Qualitäten weiterentwickelt. Im bereinigten Sockelbereich sind zusätzlich Schauräume und Depots integriert worden, die als öffentliche Vitrinen von der Dombauhütte und dem Römisch-Germanischen Museum genutzt und gestaltet werden.
Zu den Maßnahmen gehörte ebenso die möglichst weitgehende Zurücknahme der Verkehrsbelastung im Domumfeld. So wurden die Flächen für den Straßenverkehr auf zwei Spuren beschränkt; Flächen für den Rad- und Fußgängerverkehr wurden erweitert und neu gestaltet. Schmuddelecken, Angsträume und Nadelöhre sind verschwunden. Ein weiteres Resultat des Sockelumbaus ist, dass die topographisch und historisch herausgehobene Lage des Doms auf dem über Jahrhunderte gewachsenen Domhügel durch die subtile Freilegung und kraftvolle Betonung des Domsockels wieder ablesbar wird.
Mit der Neugestaltung der Domumgebung wird die beeindruckende Präsenz des Kölner Doms im Stadtbild wieder betont und von jahrzehntelanger Überlagerung durch bauliche Strukturen befreit.
Der Entwurf der Niederlassung und Akademie der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau wurde mit einer Hugo Häring Auszeichnung ausgezeichnet. „Der klar konstruierte Baukörper präsentiert sich eigenständig vor der von Industriecharme geprägten Kulisse der Fertigungshallen der Firma Würth. Prominent positioniert zeigt er durch seinen Polycarbonatvorhang die Verwendung der firmeneigenen Halbzeuge. Durch sorgfältige Detaillierung ist es gelungen, die klare, stringente Architektursprache auf ebenso klare und präzise Weise auszuformulieren. Formale und Technische Reduktion gehen Hand in Hand. So wirkt der Baukörper selbstbewusst und kontextuell zugleich. Ein attraktiver Ort für die Mitarbeiter , gleichzeitig ein Aufsehen erregendes Bauwerk und Beispiel für ein erfolgreiches Branding für das weltweit vernetzte Unternehmen“. So die Würdigung der Jury.
Der Landespreis gilt als bedeutendster baden-württembergischer Architekturpreis und wir seit 1969 in dreijährigem Rhythmus an Architekten und Bauherren für ihr gemeinsames Werk verliehen.
München, 1. Juli 2017. Im dem neuen Quartierszentrum entstehen Wohnungen, Handelsflächen und Büros für etwa 5.500 Bewohner. Die Integration der unterschiedlichen Bedürfnisse sowie die Entwicklung einer visuellen Prägnanz am Auftakt zum gesamten Areal gehören zu den wesentlichen Anforderungen.
Den Entwurf von Allmann Sattler Wappner Architekten zeichnen drei wohl proportionierte Baukörper aus, die mit einem das Baufeld ausfüllenden Sockelgeschoss verbunden sind, in dem sich Räume für Handel und Dienstleistung befinden. Getrennt von den gewerblichen, öffentlichen Bereichen befinden sich darüber die Hauseingänge zu den drei Wohnbausteinen. Die Dachfläche des Sockelgeschosses ist begrünt und wird gemeinschaftlich von den Anwohnern genutzt; eine umlaufende Pergola bildet die räumliche Fassung. Über die gestapelte Anordnung wird eine geschickte tektonische Vernetzung und Verknüpfung der unterschiedlichen öffentlichen und privaten Funktionen im Quartier erreicht.
Die Fassade fungiert als wesentliches, identitätsstiftendes Element: Ein variables Raster verbindet den Gebäudekomplex gestalterisch miteinander. Offene und geschlossene Fassadenelemente mit festen und beweglichen Schiebeflächen aus Metall sind mit einer leicht gefalteten Anordnung verbunden. Somit wirken die drei Hochbauten auf dem Sockelbau aus jeder Blickrichtung anders - der Eindruck wechselt von transparent zu massiv, obwohl alle Fassaden einen vergleichbaren Anteil an geschlossenen und offenen Flächen haben.
Wohnhochhäuser am Hirschgarten
München, 12. Juli 2017. Die Jury bezeichnete den Entwurf für das Hochhaus am Europaplatz in Berlin als überzeugend durch seine angenehm ruhige Gesamtkubatur und verlieh Allmann Sattler Wappner Architekten einen von drei zweiten Preisen. In der Überarbeitung des Wettbewerbsbeitrags ging das Team von Allmann Sattler Wappner nun als Sieger hervor. „Das Gebäude entwickelt über das raffinierte Spiel in der Behandlung der Gebäudehülle eine noble Eleganz, einen entsprechenden Auftritt an diesem prominenten Entrée in die Europacity und eine angemessene Eigenständigkeit im Dreiklang der profilbildenden Hochhäuser an diesem Standort“, so die Jurybegründung.
Vom öffentlichen Raum zu den internen Büros
Vom Europaplatz aus wird der Besucher über einen doppelgeschossigen Eingangsbereich in das großzügige Foyer im Atrium geführt. Von diesem Foyer aus ist die gesamte Gebäudestruktur erfassbar. Während im Erdgeschoss ein Mitarbeiterrestaurant mit direktem Zugang zum Europaplatz untergebracht ist, beherbergen die oberen Etagen Konferenz- und Büroräume. Eine offene Freitreppe im vertikalen Luftraum verbindet die Geschosse miteinander und führt vom Foyer in den Loungebereich im ersten Obergeschoss, der sich um das Atrium gruppiert. In den oberen Stockwerken befinden sich zweigeschossige innenliegende Gärten, die als Treffpunkt, Ruhezone oder für Konferenzen genutzt werden. Die Büroflächen im Turm sind um einen kompakten Kern organisiert und bieten eine große Flexibilität in der Nutzung auch für unterschiedliche Szenarien zukünftiger Arbeitswelten – vom Einzel- bis zum Open-Space-Büro. Das Projekt im neuen Stadtviertel Europacity in Berlin zeigt eine Option für modernes Arbeiten. Ein offenes, lichtdurchflutetes Atrium, Grünanlagen im Inneren des Gebäudes und vernetzte Kommunikationsflächen prägen das Hochhaus und ermöglichen eine flexible Arbeitsatmosphäre.
Den Entwurf zeichnet seine feine, elegante und präzise Gestalt aus. Mit seiner Struktur vermittelt er zwischen den beiden bereits bestehenden Gebäuden aus vertikal orientiertem Grid des Tour Total und dem die Horizontale betonenden 50 Hertz-Turm. Von außen deutlich als höchstes der drei Gebäude wahrnehmbar, wird dieses Raumerlebnis auch im Inneren konsequent fortgeführt: Ein zentrales, alle sieben Ebenen verbindendes Atrium öffnet das Gebäude bis zum gefalteten Glasdach und schafft einen Bezug zum ganzen Turm. Die Belichtung der Büroräume wird damit ebenso erzielt wie die architektonische Betonung eines kommunikativen Zentrums.
Fassade als individueller Ausdruck
Das gesamte Gebäude ist mit einer sich transformierenden Fassadenstruktur überzogen, die in den oberen Geschossen glattflächig ausgebildet ist und zum Erdgeschoss hin zunehmend an Plastizität gewinnt. Die Keramik-Stäbe, die oben dicht an dicht gesetzt sind, fächern sich in den unteren Geschossen auf und hängen so als feiner Vorhang vor der Fassade und unterstützen somit die spezifische Form des Turms. Um einen großzügigen Panoramablick über Berlin zu ermöglichen, werden in den oberen Geschossen nur wenige vertikal geschlossene Elemente eingesetzt. Durch den Einsatz von Keramik in der Fassadengestaltung erhält das Hochhaus am Europaplatz einen individuellen Ausdruck; zugleich fügt sich das Material spannend zwischen den beiden anderen Türmen ein, die die Materialien Metall und Beton verwenden.
Window gazing - Allmann Sattler Wappner Architekten makes most of the views
München, 22.05.2017. Das circa 100.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassende Projekt „StadtQuartier Riem Arcaden“ wird aktuell um zusätzliche 18.500 Quadratmeter erweitert. Das hierbei entstehende Gebäude ist der letzte, noch fehlende Baustein des Komplexes „Neue-Mitte-Riem“ und vervollständigt das Stadtquartier um den Willy-Brandt-Platz: Die Fassadengestaltung dieses baulichen Schlusssteins verfolgt das Ziel des ursprünglichen Gesamtkonzepts, das äußere Erscheinungsbild aller Gebäude in einen wohl proportionierten, konzeptionell aufeinander abgestimmten Rhythmus zu setzen – unabhängig von der jeweils geplanten Nutzung aus Einzelhandel, Büro, Gastronomie und Hotelbetrieb und den dadurch erforderlichen unterschiedlichen Raum- und Deckenhöhen.
Das architektonische Konzept von Allmann Sattler Wappner Architekten sieht daher eine einem Vorhang gleichende Fassade aus unterschiedlich gefalteten und gelochten Metallpaneelen vor, die dem Hybridgebäude die gebotene Homogenität verleiht und den angestrebten gestalterischen Kontext zum baulichen Bestand auf der Ostseite des Willy-Brandt-Platzes herstellt. Offenheit, Leichtigkeit und Ambivalenz in der Wahrnehmung der Nutzungen prägen seine Erscheinung.
Durch seine Materialität und Struktur tritt das Gebäude in Dialog mit den angrenzenden und gegenüberliegenden vorderen Gebäuden entlang der Willy-Brandt-Allee, die ebenfalls von Allmann Sattler Wappner geplant und ausgeführt worden sind: Diese beherbergen das Dorint-Novotel und ein Multi-Tenent-Bürogebäude. Gemeinsam säumen die bestehenden Gebäude und der neue Baustein den zentralen Willy-Brandt-Platz und bilden künftig das visuell prägende strukturelle Entrée zum großmaßstäblichen Einkaufszentrum der „Riem-Arcaden“. Prof. Ludwig Wappner sagt über die unterschiedlichen Projekte, die er gemeinsam mit seinen Projektteams seit über 15 Jahren in einzelnen Bauabschnitten begleitet hat: „Unser erklärtes Ziel schon im Wettbewerb im Jahr 2000 war es, das große bauliche Potenzial der unterschiedlichen Bausteine zu nutzen, um eine eigenständige und identitätsstiftende städtebauliche Qualität für die neue Mitte von Riem zu schaffen und somit dieses wichtige neue Quartierszentrum mit entsprechender baulicher Qualität zu verorten und zu vitalisieren.“
Portikus als raumbildende Maßnahme in den Riem Arcaden
Ein über die Attika der vorderen Bauwerke überkragendes hellweißes Flugdach, getragen von acht symmetrischen Stützenpaaren, bildet als „sogenannter Portikus“ den notwendigen räumlichen Abschluss am Übergang vom Willy-Brandt-Platz zur Willy-Brandt-Allee und prägt somit bauplastisch und weithin sichtbar die gesamte Quartiersbebauung der „Riem Arcaden“. Der Portikus stellt gleichzeitig auch eine schon im Wettbewerb gesuchte bauplastische Verknüpfung zwischen den beiden nördlichen bereits realisierten Baufeldern am Willy-Brandt-Platz dar. Zudem wertet er durch die räumliche Fassung den großformatigen und weitläufigen Willy-Brandt-Platz auf.
Nutzung des Erweiterungsbaus für Gewerbe und Hotel
Das viergeschossige Gebäude orientiert sich in den oberen beiden Etagen um drei begrünte Innenhöfe. Es besteht aus zwei Ebenen für Einzelhandel, über denen sich zwei weitere Ebenen für das Hotel anschließen. Über eine wettergeschützte transparente Brücke sind die neuen Einzelhandelsflächen mit den Riem Arcaden räumlich verbunden. Das architektonische Konzept sieht für das Erdgeschoss eine große Gastronomiefläche vor, durch die der Willy-Brandt-Platz zusätzlich aufgewertet und bespielt werden soll – dadurch entstehen auch im Westen des Platzes neue Aufenthaltsqualitäten. Das Hotel wird über einen großzügigen Lobby Bereich über einen Eingang am Willy-Brand-Platz erschlossen, der über eine Aufzugsanlage direkt mit den oberen Etagen verbunden ist. Dort erwartet die Hotelgäste ein weitläufig gestaltetes Gebäude mit 311 Hotelzimmern und großzügiger Terrasse, die um die Innenhöfe in einer zweibündigen Anlage angeordnet sind.
Das Richtfest findet am Dienstag, den 23. Mai 2017 zwischen 11-13 Uhr am Willy-Brandt-Platz 5 in Riem statt. Die Union Investment Real Estate GmbH, die Ed. Züblin AG und das Architekturbüro Allmann Sattler Wappner informieren über das Projekt.
Wohnhäuser am Piusplatz
München, 3.04.2017. In München soll mit der Überbauung der denkmalgeschützten Paketposthalle ein wirkungsvolles und identitätsstiftendes Gebäude entstehen, das als Hybridbauwerk die Nutzungsformen Wohnen und Gewerbe vereint. So die Vision von Allmann Sattler Wappner Architekten, die sie gemeinsam mit der LBBW Immobilien Capital GmbH in einer Machbarkeitsstudie entwickelten. Die kürzlich vom Bundestag beschlossene Gesetzesnovelle des Baurechts zur Förderung des direkten Miteinanders von Arbeits- und Lebensräumen bietet solchen Visionen erstmals wieder den notwendigen Spielraum zur Realisierung.
Für die stadträumliche Entwicklung Münchens und insbesondere des Münchner Westens wäre die Realisierung eines solchen Projekts in hohem Maße quartiersprägend: „Mit der Gesamtkomposition für die hybride Nutzung der Paktposthalle mit ihren maßstabssprengenden baulichen Dimensionen haben wir insbesondere auch das Ziel verfolgt, für den neuen Stadtteil am Hirschgarten eine identitätsstiftende Landmark zu revitalisieren “, sagt Ludwig Wappner. In Zusammenspiel mit den ebenso durch das Architekturbüro gestalteten, angrenzenden Projekten solle in dem neuen Stadtquartier zusätzlich etwas Markantes auf Basis des Bestehenden entstehen. Zu den Projekten gehören die Wohnhochhäuser am Hirschgarten mit angrenzendem Hotel und Bürogebäude, das Neue Forum am Hirschgarten sowie die noch in Realisierung befindlichen weiteren Hochpunkte entlang der Wilhelm-Hale-Straße.
Chance für eine nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung im Münchner Westen
Die Voraussetzungen, die das Projekt „Paketposthalle“ mitbringt, könnten für die Entwicklung einer Vision für ein neues „Urbanes Gebiet“ nicht besser sein: Der Denkmalschutz sichert und bewahrt die Halle in ihrer einmalig großmaßstäblichen Ingenieurskonstruktion und bietet zugleich mit der notwendigen Offenheit und einem geeigneten Konzept auch die Möglichkeit, auf diesem sehr großen innerstädtischen Footprint von 145 mal 126 Metern dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Die konzeptionelle Antwort von Allmann Sattler Wappner Architekten schlägt mit der Doppelnutzung des Areals durch die Überlagerung eine nachhaltige Perspektive für die Stadtentwicklung und ein Modell für zukünftiges Zusammenleben vor: Über die identitätsstiftende Konstruktion des Baudenkmals wurde eine neue bogenförmige Stahlkonstruktion mit eigenen Widerlagern gespannt, ohne die bestehende Halle zu schädigen oder zu tangieren. Darüber wurde die in Leichtbauweise bekannte Typologie des Terrassenwohnens weiterentwickelt, wie sie in abgewandelter Form beispielhaft auch im olympischen Dorf in München bereits seit langem funktioniert. Erschlossen werden alle Wohnungen mittels außenliegender Schrägaufzüge und interner Treppenanlagen; am Scheitel der Halle befindet sich für alle Bewohner und Besucher eine Gemeinschaftsfläche für Kommunikation und Nachbarschaftstreffs. Der unter der raumbildenden Spannbetonkonstruktion liegende, neue gewerblich genutzte Komplex ist in einem vom Dachregenwasser gespeisten Becken eingebettet und profitiert über die Reflektionen des Beckens zusätzlich vom Tageslicht.
Das Ende des zonierten Städtebaus
Während in der detailliert ausgearbeiteten Machbarkeitsstudie die gewerbliche Nutzung durch Hotels, Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder Büros vorgesehen ist, entschied die Post aktuell, die Halle zunächst weiterhin als Paketposthalle zu betreiben. Daraus ergeben sich neue, aber sicher lösbar erscheinende Herausforderungen für die Gestaltung des hybriden Nutzungsmodells, z.B. hinsichtlich für Bewohner störender Lärmemissionen bei nächtlichem Lieferverkehr. Die Elektromobilität kann hier entscheidende Weichen stellen – eine sich verstärkende Wechselwirkung nachhaltiger Projekte wäre optional und wünschenswert.
Die Paketposthalle stellt eine Möglichkeit in der aktuellen Diskussion um die Nachverdichtung der Stadt dar und zeigt auf, wie das Ende des zonierten Städtebaus und die Zukunft der Re-Integration von Wohnen und Arbeiten aussehen könnte.
Sie ist als Projekt in München exzeptionell und – auch aufgrund der zur Realisierung notwendigen Investitionen – noch visionär. In ihrer Idee und Konzeption ist sie jedoch Teil einer spannenden und offen diskutierten zukunftsweisenden Betrachtung der Unter- und Überbauungen von Gebäuden in dichten Innenstadtlagen weltweit.
Die jetzt fertiggestellten „Wohnhochhäuser am Hirschgarten“ in München stellen ein Konzept für Zusammenleben in der Stadt vor – in einem Areal, das ursprünglich ausschließlich für Gewerbenutzung vorgesehen war. Im Jahr 2008 wurde dafür ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, bei dem der Entwurf von Allmann Sattler Wappner Architekten den 1. Preis erhielt. Auf Basis einer vom Projekt-Entwickler LBBW Immobilien Capital GmbH initiierten Marktanalyse ist dann im Jahr 2012 ein Modell für zukünftiges Wohnen entwickelt worden. Heute bieten die beiden Wohntürme durch ihr architektonisches Konzept eine neue Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bewohner und formen damit eine markante Adresse im neuen Stadtentwicklungsgebiet „Am Hirschgarten“. Das Projekt gehört zu einer großen, neu erschlossenen Fläche, die durch die Verlagerung von Bahnhöfen und Betriebsabläufen der Deutschen Bahn in München entstanden ist.
Architektonischer Ausdruck für das „Sharing-Konzept“
Die Wohnhochhäuser, die unter dem Namen „Friends“ vermarktet werden, repräsentieren die architektonische Umsetzung des Sharing Konzeptes als neue, innerstädtische Wohnform: In beiden Türmen befinden sich von allen Bewohnern zu nutzende Dachterrassen und
sogenannte „kitchen lounges“. Diese effiziente Überlagerung von privatem und gemeinschaftlichem Raum basiert auf dem urbanen Konzept für zukunftsweisende Stadthaustypologien. Das Raumkonzept ordnet alle Wohnflächen effizient um den jeweils zentral gelegenen Versorgungskern, den sogenannten „cube“ aus Bad, Küche und Haushaltsraum. So entstehen flexible und gut belichtete Räume und Wohnungen.
Identitätsbildendes Fassadenkonzept
Allmann Sattler Wappner Architekten haben ein gefaltetes Erkermotiv entwickelt und es zu einer reliefartigen Gebäudehülle geformt: Diese, über die Höhe und in den Ebenen versetzt rhythmisierten Ausformungen im Fassadenkleid erzielen die spezifische bauplastische Wirkung der Wohnhochhäuser. Die Fassadengestaltung folgt dabei typologisch Hochhausvorbildern mit raumhohen Fenstern, wie sie schon lange in anderen Metropolen existieren. Für die Bewohner ergeben sich durch die erkerartigen Fassadenaustritte mit einem 180 Grad- Rundumblick weite Sichtbezüge. Die zusätzlich gewonnene Wohnfläche schafft eine unverwechselbare, urbane Raumqualität. Der direkt angrenzende Hotel- und Bürokomplex sowie das nördlich davon gelegene Quartier
mit Einzelhandel und Büroflächen wurde ebenfalls von Allmann Sattler Wappner Architekten entworfen. Das Prinzip, ein einheitliches Fassadengrid als Ordnungsraster unter wechselnden Parametern zu variieren, setzt sich in allen Entwürfen fort: Die raumbildenden Bausteine zeichnen sich durch eine strukturelle und farbliche Gemeinsamkeit in der Fassadengestaltung aus – verschiedene Varianten in den Füllungen und Materialitäten differenzieren und modifizieren das Erscheinungsbild. In den neuen Quartieren ist somit eine urbane Struktur- und Aufenthaltsqualität entstanden, die sich von den Gebäuden bis in die Außenanlagen fortsetzt.
"Nach den erfolgreichen Events in Hamburg und Düsseldorf werden (...) dieses Mal in München Fritz Auer, Anna Heringer und Markus Allmann begrüsst. Drei erfolgreiche Architekten, die trotz ihrer bewundernswerten Werdegänge nicht über Preise oder Projekte sprechen dürfen, sondern über Menschen, sowie über was sie prägt und was sie von ihren Erfahrungen gelernt haben."
München, 20. Dezember 2016. Was muss ein Gebäude leisten, dessen zentraler Zweck der gesicherte Zugang zum Reichstagsgebäude sein soll; das rund 2 Millionen Besucher jährlich leiten und führen wird, die interessiert sind an aktueller Politik im Deutschen Bundestag, an Geschichte und Baukultur? Die architektonische Antwort von Allmann Sattler Wappner Architekten lautet: eine begehbare Raumskulptur. Ein Bau, der zum Monument Reichstagsgebäude gehört und zugleich eine lebendige Beziehung zu seinen Besuchern schafft. Ein Entwurf, der sich auf sein soziales, kulturelles und funktionales Potenzial bezieht – ein räumliches Manifest der Offenheit, Zugänglichkeit und Aneignung formuliert. Und damit den gestiegenen Anforderungen an Kontrolle und Sicherheit mit einer offenen Aussage begegnet.
Das Gebäude als offene Spirale – ikonografischer Bezug zur Glaskuppel
Die innere Form des Gebäudes bildet eine in der Mitte offene Spirale, die sich in einer zusammenhängenden Fläche mit leichter Neigung über alle Ebenen von oben nach unten windet. Damit beschreibt sie als dreidimensional geformte räumliche Figur den kontinuierlichen Weg, den der Besucher in verschiedenen Geschwindigkeiten begehen kann. Es gibt keine räumlichen Schwellen. Die Inklusion aller Besucher steht im Vordergrund. Das Gebäude ist barrierefrei konzeptioniert.
Mit der Spirale steht die Gebäudestruktur des BIZ räumlich, strukturell und ikonografisch in Bezug zur begehbaren Glaskuppel des Reichstagsgebäudes: Sie gehen als Negativ- und Positivform einen Dialog miteinander ein.
Der inszenierte Weg
Nachdem die Besucher hinter der Sicherheitsschleuse im Foyer empfangen werden, bieten sich über die Spirale fließend aufsteigende und absteigende Wege. Sinnvoll angeordnete Programmflächen werden von Bewegungsflächen umschlossen: Das Raumkonzept sieht für den aufsteigenden Weg ein Café , Seminar- und Aufenthaltsräume sowie eine Dachterrasse mit Blick zum Reichstagsgebäude und zum Tiergarten vor. Der absteigende Weg führt vorbei am Plenarsaal, durch das Kommunikationsforum, vorbei an einem Filmvorführraum hin zur Unterführung, die das BIZ mit dem Reichstagsgebäude verbindet.
Offenheit als Statement
Das BIZ bildet die Qualitäten einer reflexiven Moderne aus, im Sinne der Idee des „Pavillon im Park“. Der Werkstoff Glas wird mit der notwendigen verbindlichen Präzision eingesetzt und bildet einen architektonischen Körper, der die Spirale in der äußeren Kubatur umschließt. Obwohl transparent, beschreibt er eine eindeutige Grenze zwischen Innen und Außen. Anforderungen an Sicherheit und Funktionalität werden somit verbunden mit demokratischen Werten der Offenheit, Partizipation und freien Entfaltung.